Jack Garratt

Interview

null
Mit dem prestigeträchtigen Brits Critics Choice Award 2016 steigt Jack Garratt in die Fußstapfen von großen Namen James Bay, Sam Smith und Adele. Wir haben den jungen Engländer aus Buckinghamshire getroffen um mit ihm über den Hype um seine Person zu sprechen und herauszufinden was er über sein Debütalbum “Phase” zu sagen hat.

Gratuliere zu deinem BRIT Award. Eine der größten Auszeichnugen die man als englischer Künstler bekommen kann. Wie fühlt sich dieser Erfolg an?

Ich kann es kaum in Worte fassen - und das ist mir bisher noch nicht passiert. Leute die mich kennen wissen, dass ich sehr gerne und viel rede und das ist das erste Mal das es mir schwer fällt meine Gefühle zu beschreiben.

Wie hat deine Familie und dein Freundeskreis auf die Neuigkeiten reagiert?

Die Reaktionen waren unfassbar! Normalerweise war ich derjenige der meine Oma und meine Tanten und Onkels angerufen hat um ihnen von kleinen Erfolgen zu erzählen aber dieses mal hat mich jeder angerufen weil sich die Neuigkeiten wie ein Lauffeuer verbreitet haben, und im Radio und in der Zeitung darüber berichtet wurde. Es ist schon merkwürdig. Ich wurde überflutet von netten Nachrichten und Glückwünschen von Freunden und Familie.

Du klingst überwältigt.

Ja, das bin ich. Es ist eine riesen Sache und andererseits auch gar nicht weil ich es nicht begreifen kann geschweige den verstehe. Aber ich war schon total von den Socken wegen der Nominierung - nicht zu sprechen von tatsächlichen Gewinn.

Awards sind eine eigenartige Sache für Musiker. Zumindest ist das meine Meinung. Wenn man sich mehr darauf einbildet als das was sie eigentlich sind können sie sehr gefährlich sein. Aber natürlich sind Awards auch ein wunderschönes Kompliment und ich habe gerade erst meine ersten bekommen und bin total hin und weg. Es ist ein tolles Zeichen der Anerkennung der Kritiker und ich nehme das gerne mit offenen Armen entgegen und lässt mich das neue Jahr aus einer tollen Position aus starten. Ich bin mir durchaus bewusst welche Musiker diesen Preis in der Vergangenheit entgegen genommen haben und das ist eine sehr hoch geschätze Gruppe an Künstlern.

James Bay hat 2015 gewonnen.

Und dann gab es noch Adele und Sam Smith die in der Zwischenzeit zu absoluten Superstars avanciert sind…
Es ist absolut verrückt wenn man darüber nachdenkt - englische Künstler denen dieser Award überreicht wurde und diese dann in der Folge die Musik auf der ganzen Welt dominiert haben. Es ist schlicht unglaublich jetzt ein Teil davon zu sein. James Bay ist ein sehr lieber Freund von mir und ich kann mich nur glücklich schätzen in seine Fußstapfen zu treten, andererseits kommt damit auch ein gewisser Druck.
Sam Smith zum Beispiel ist ein globaler Superstar, genauso Adele. Jessie J ist eine der ersten die den Award gewonnen hat und sie hat eine tolle Karriere. Ehemalige Gewinner haben großartige Dinge erreicht und es ist kaum zu glauben jetzt Teil davon zu sein, aber ich möchte gleichzeitig auch nicht zu sehr über Erwartungshaltung oder Erfolgsdruck nachdenken. Ich möchte einfach sehen was dieses Jahr für mich bereit hält, und das beste daraus machen und so hart wie möglich daran arbeiten. Meine Füße sind am Boden geblieben - noch fliege ich nicht.

Fühlst du dich bereits für die Aufmerksamkeit die 2016 auf dich zukommen wird?

Ich glaube nicht um ehrlich zu sein. Ich habe kurz vor Beginn meiner Tour von der Nominierung erfahren und dachte mir nur so “Okay, das ist toll aber ich habe gerade einfach keine Zeit darüber nachzudenken.” Und jetzt nachdem ich den Preis gewonnen habe, gebe ich viel mehr Interviews und Leute kontaktieren mich - ich realisiere langsam das ich eine Welt betreten habe für dich nicht vorbereitet war. Ich muss das jetzt ganz schnell nachholen!

Für jeden der deine Musik nicht kennt - wie würdest du deine Musik beschreiben?

Ich versuche meine eigenen Musik nicht zu beschreiben, vor allem weil es anderen auch schwer fällt sie zu beschreiben, und ich finde das ist gut so. Es soll nicht einfach zu erklären sein. “Es ist Elektronisch” trifft es nicht, weil elektronische Musik so viele Bereiche abdeckt.Ich konzentriere mich darauf Musik zu machen, und Dinge zu gestalten die mich glücklich machen oder zu denen ich komplett abgehe. Genau wegen diesen Momenten mache ich Musik, Musik die Spaß macht, aber auch eine gewisse Herausforderung darstellt - mit absolutem Respekt für die Menschen die sich die Musik anhören. Ich neige dazu meine Musik nicht an ein bestimmtes Genres zu binden…

Dein Debütalbum erscheint 2016. Kannst du uns schon etwas darüber verraten?

Das Album nennt sich Phase und wird am 19. Februar erscheinen. Ich habe den Großteil der letzten beiden Jahre damit verbracht - die Songs geschrieben, arrangiert und produziert und sie dann so finalisiert wie sie am Album zu finden sind. Ich bin extrem stolz darauf und ich kann es kaum erwarten zu erfahren wie es bei den Leuten ankommt.
Ich habe so hart daran gearbeitet, daher hoffe ich, dass niemand enttäuscht wird - ich hoffe die Menschen fühlen sich dadurch bestärkt. Ich hoffe die Leuten genießen die Musik genauso wie ich. Es ist ein bisschen anders und verrückt - kein Song gleicht dem anderen. Ich mag in verschiedenen Stilen und Genres zu schreiben.

Also können wir viel Varietät erwarten?

Ja, auf jeden Fall. Es macht Spaß! Es gibt ein paar dunklere und emotionale Momente aber im Großen und Ganzen hoffe ich, dass das Album dich in die Stimmung bringt auch diese Momente zu genießen. Wenn die Musik zum Beispiel plötzlich explodiert hoffe ich das der Zuhörer bereit ist mit der Musik zu explodieren. Das ist die Hauptsache. Denke ich.

Wenn man sich deinen Twitter Account ansieht scheint es als wären Sia und Katy Perry große Fans von dir. Nutzt du Social Media auch um mich Fans zu interagieren?

Ja ich versuche es. Ich finde es ist toll direkt mit seinen Fans kommunizieren zu können. Ich mache nur Musik wenn Leute sie auch wirklich hören wollen und dieser Wille würde sich schlagartig ändern sollte niemand mehr meine Musik hören wollen. Ich mag es wenn ich weiß was meine Fans von der Musik die ich veröffentliche halten und es gefällt mir das ich direkt darauf reagieren kann.

Am Ende des Tages bin ich eine Person wie jede andere und Twitter wurde erfunden um es Menschen zu ermöglichen miteinander zu interagieren. Es ist ein tolles Tool wenn man es richtig verwendet.

Mumford & Sons haben dich mit auf Tour genommen - habt ihr euch während dieser Zeit angefreundet?

Ja, das sind wirklich großartige Jungs. Wir haben ein ganzes Monat gemeinsam getourt in Amerika und sie haben mich auch nach England eingeladen.

Und Anfang 2016 startest du deine erste richtige Headline-Tour?

Ja, wir haben in kleineren Rahmen schon getouret aber jetzt starten wir die größte Tour bisher. Ich habe noch nie soviele Termine gespielt und auch die Konyertsäale sind die größten!

Januar 2016