Tei Shi

Interview

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Valerie "Tei Shi" Teicher baut sich momentan eine täglich wachsende Fanabase auf. Kein Wunder, denn ihre Songs verbinden synthetische mit akkustischen Sounds über komplexen Harmonien. Wir haben die gefragteste Musikern Brooklyns getroffen um mit ihr über ihren musikalichen Background und ihre neue EP, Verde, zu sprechen.

Hi Valerie. Ich würde gerne mehr über deinen musikalischen Background erfahren. Was ist deine früheste musikalische Erinnerung?

Ich habe drei ältere Schwestern, und es ein relativ großer Alterunterschied zu mir und den älteren Beiden. Das heißt als ich klein war, waren sie schon Teenager. Eine von ihnen hat leidenschaftlich gern gesungen und hat mich ständig verkleidet und mich bestärkt zu performen. Wir haben uns jeden Morgen in ihrem Zimmer getroffen um diesen einen Song zu singen und haben wild herumgetanzt. Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern. Daher kommt vermutlich meine Liebe zur Musik und zum Performen.

Erinnerst du dich noch an den Song?

Wir haben damals in Kolumbien gewohnt, der Song war also von einem kolumbischen Sänger namens Carlos Vives. Ich kann mich nicht mehr erinnern wie der Song hieß aber es ist einer seiner berühmtesten. Ich kann ihn dir vermutlich jetzt noch vorsingen (lacht).

Ist deine Famile sehr musikalisch?

Nicht unbedingt. Jeder in meiner Famile ist ein Musikfan und wir hatten ständig Musik laufen und meine Schwestern singen alle wirklich gut aber ausser mir ist niemand Musiker. Ich glaube meine Entscheidung Musik zu machen kam eher aus dem Nichts aber meine Familie hat mich immer sehr unterstützt und bestärkt in dem was ich tue.

Was hat dich zur Musik hingezogen?

Ich habe sehr früh begonnen Musik zu machen und das ist einfach genau das was ich liebe. Ich wusste nicht mal das ich eine Karrie damit beginnen kann, also hab ich für eine sehr lange Zeit einfach für nur mich gesungen. Und dann hab ich entdeckt, dass man tatsächlich auf eine Musikschule gehen kann, also zog ich nach Boston um in Berklee an meiner Musik zu arbeiten.

Wie hat dein Studium dort ausgesehen?

Du hast die Möglichkeit alle Aspekte des Musimachens zu studieren. Ich habe mich für eine Vielzahl an Kursen eingeschrieben: Von Musiktheorie über Management und Business Kurse bis zu Filmmusik.

Beeinflusst ein solch akademisches Studium deinen natürlichen Instinkt?

Daran habe ich eigentlich nie gedacht wenn ich an meiner Musik gearbeitet habe. Damals habe ich mich sehr auf die Uni konzentriert, ich habe nur zu Hause an meiner Musik gearbeitet aber ich habe sie nicht veröffentlicht, das heißt meine Musik war immer schon sehr unbeinflusst. Ich kann die "akademische Betrachtungsweise von Musik" und meine persönliche Betrachungsweise sehr gut trennen.

Man nimmt sehr viel mit im Sinne von "Basiswissen" aber wenn es um die Kreativität geht kann das ganze etwas steif werden lassen. Vorallem wenn man versucht eine gewissen Formel zu Folgen um kreativ zu sein - manche haben dann eine sehr genaue Idee davon was richtig und was falsch ist aber ich versuche davon eher fern zu bleiben.

Konntest du für dich etwas mitnehmen?

In einer gewissen Weise ist die Musik die ich mache ein Resultat aus der Definition welche Musik ich nicht machen möchte. Und ich habe viel gelernt im Sinne von wie man Musik aus einem objektiven Standpunkt aus verstehen kann. Ich habe gelernt wie man sich mit anderen Musikern austauschen kann.

Die Leute die ich an der Berklee kennengelernt habe sind die, die die mir heute helfen meine Musik unter die Leute zu bringen. Diese Menschen haben mich in meinem Tun beeinflusst.

Wielange hast du an deiner EP Verde gearbeitet?

Einige der Songs sind Ende 2013 entstanden - kurz nachdem ich Saudade veröffentlicht hatte, andere ungefähr vor einem Jahr. Zu Beginn von 2014 hatte ich eine gute Anzahl von Songs, also habe ich die besten fünf ausgewählt und sie mit Luca Buccellati, meinem Produzenten, überarbeitet. Dann haben wir ungefährt drei Wochen damit verbracht die Songs neuaufzunehmen und sie weiterzuentwickeln. Es war ein langer Prozess.

Was war das musikalische Ziel von "Verde"?

Ich wollte mit jedem Song eine andere Seite von mir zeigen, und wollte das jeder anders klingt. Aber ich wollte auch,dass sie zusammenpassen und Sinn machen. Abgesehen davon habe ich nur die Songs ausgewählt die ich besonders gut fand und zu denen ich die stärkste Verbindung habe - dadurch hast sich alles sehr natürlich zusammengefügt.

Hat sich arbeitsmässig bei dieser Platte etwas anders angefühlt als beim ersten Mal?

Die erste EP war sehr roh, und hat sich auf den Gesang konzentriert - hauptsächlich weil mir die Resourcen gefehlt haben. Damals hatte ich nur meinen Laptop das heißt die Produktion war sehr minimal und ich musste meine Stimme verwenden um diese Ästehtik zu erzeugen. Dieses mal wollte ich etwas dynamischeres erzeugen, ich will nicht das sich die Leute an mich als "das A-Capella Mädchen" erinnern (lacht). Diese EP zeigt sehr deutlich was ich dazu gelernt habe.

Was hast du zum Beispiel dazugelernt?

Ich war auf viele Dinge einfach nicht vorbereitet - ich musste die Dinge quasi im vorbeigehen lernen. Ich habe vorher noch nie Musik vor Publikum gespielt, das war auf jeden Fall neu für mich. Viele Musiker spielen in Bands bevor sie sich auf ihre Solo Karriere konzentrieren aber für mich was mein erstes Musikprojekt.

Im Grunde hatte ich sehr viele "erste Male", was mich auch sehr oft frustriert hat weil ich nicht so schnell war wie ich es mir gewünscht hätte. Aber ich habe in dieser Zeit sehr viel dazugelernt und und ich konnte sehen wie ich an diesen Erfahrungen gewachsen bin. Ich stehe neuen Herausforderungen sehr offen gegenüber und egal wie anstrengend es zum Teil war im Großen und Ganzen war es eine gute Sache für mich.

Was können wir von deiner Live Performance erwarten?

Ich glaube die meinsten Menschen sind sehr überrascht weil sie etwas minimalistisches erwarten. Ich mag es aber Spaß auf der Bühne zu haben und ich habe hart mit meiner Band gearbeitet um die Live Shows eine richtige Erfahrung zu machen. Man kann definitv etwas erwarten das mehr Uptempo ist als die Platte.

Was steht 2015 noch auf deinem Plan?

Ich werde einige Monate touren und wird sich über mehrere Monate ziehen. Ich schätze am Ende davon werd ich mich schon freuen wieder im Studio an neuer Musik zu arbeiten. Ich weiß noch nicht genau ob es dann ein ganzes Album werden wird - aber ich hoff es zumindest.

Wo würdest du gerne in 12 Monaten sein?

Ich denke es wäre schön ein Album veröffentlicht zu haben, und größere Shows zu spielen. Ich möchte das meine Musik von mehr Leute gehört wird und ich hoffe ich bekommen die Chance mit großartigen Musikern zusammenzuarbeiten. Aber ich hoffe trotz allem, dass noch einige Überraschungen für mich bereits stehen.

Mai 2015